Ein SEO-Audit ist eine gründliche Überprüfung einer bestehenden Webseite im Hinblick auf Suchmaschinenoptimierung (SEO). Mit dieser Methode deckst du potenzielle Probleme und Optimierungsmöglichkeiten auf. Das SEO-Audit kann auch als Checkliste bei der Entwicklung einer neuen Webseite dienen. So stellst du sicher, dass von Anfang an alle wichtigen Aspekte berücksichtigt werden.
Verschiedenen Bereiche der Suchmaschinenoptimierung sind dabei miteinander verbunden. Dazu gehören das sogenannte technische SEO, On-Page-SEO, Content-SEO, Off-Page-SEO, die Webseiten-Performance und mehr. Bei einem SEO-Audit werden alle diese Teilbereiche berücksichtigt, wobei in diesem Artikel der Schwerpunkt auf dem technischen Teil, also der WordPress- und Google-Optimierung, liegt.
Unsere Empfehlung für ein SEO-Audit gliedert sich in „redaktionelle SEO“ und „technische SEO“. Das hilft bei einem praxisorientierten Einsatz, da oft unterschiedliche Personen oder Abteilungen für den Inhalt und die Technik einer Webseite zuständig sind.
Wenn du eine WordPress-Webseite betreibst, solltest du regelmäßig SEO-Audits durchführen, um Optimierungspotenzial rechtzeitig zu erkennen.
Das Thema Performance-Audit ist etwas umfangreicher, weshalb wir dazu einen eigenen Artikel verfassen werden.
Tools & Ressourcen
SEO-Plugins für WordPress
Ein gutes SEO-Plugin für WordPress ist für die Suchmaschinenoptimierung unverzichtbar, wenn du bestimmte Funktionen nicht selbst entwickelst. Es gibt sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Versionen.
Zu den wichtigsten Funktionen von SEO-Plugins gehören die Erstellung von XML-Sitemaps, Anpassung und Vorschau der Metadaten, Unterstützung strukturierter Daten, Verwaltung von Weiterleitungen (Redirects) sowie Lesbarkeits- und Link-Analysen.
SEO-Plugins sind in der Regel gut dokumentiert und sowohl für Administrator:innen als auch Autor:innen zugänglich. Wenn nachfolgend von SEO-Plugins gesprochen wird, referenzieren wir auf diese Art Plugin.
Zu den bekanntesten SEO-Plugins zählen:
In jedem Fall ist es wichtig, Funktionen und Preise der SEO-Plugins vor einer Entscheidung genau zu vergleichen.
Monitoring- und Reporting-Tools für SEO
SaaS-Plattformen für SEO-Monitoring und -Reporting ermöglichen es Webseitenbetreibenden, ihre SEO-Leistung zu überwachen, indem sie Keyword-Rankings, Traffic-Daten und andere wichtige Metriken anzeigen. Sie lassen auch die Automatisierung von SEO-Audits oder die Echtzeitüberwachung zu. Du kannst Daten anzeigen, vergleichen und analysieren, um deine SEO-Strategie zu optimieren und bessere Ergebnisse zu erzielen.
Der große Nachteil solcher All-in-One-Plattformen: Sie sind oft sehr teuer, was vor allem für kleine und mittlere Projekte eine Hürde darstellt. Außerdem ist der Funktionsumfang dieser Plattformen oft überdimensioniert und nicht für jedes Projekt geeignet.
Kostenlose SEO-Audit-Tools
Neben teuren SEO-Plattformen gibt es kostenlose Tools, die dich bei einem SEO-Audit unterstützen. In diesem Artikel stellen wir einige vor.
- SEO Spider von Screaming Frog in der kostenlosen Version, um Schritte des Audits zu automatisieren und Übersichten anzufertigen. SEO Spider ist durch Guides und Tutorials hervorragend dokumentiert.
- Google Search Console und PageSpeed Insights unterstützen bei der Bewertung der Webseiten-Performance und liefern nützliche SEO-Hinweise zum Projekt – aus Sicht der größten Suchmaschine selbst.
- Mit Hilfe weiterer kostenloser Tools validierst du strukturierte Daten, SSL/TLS-Zertifikate und Security Header. Lest mehr dazu im weiteren Verlauf des Artikels.
Hilfreiche Ressourcen für ein SEO-Audit
Mit jeder Änderung des Google-Algorithmus entwickeln sich Best Practices und Strategien weiter. Gleichzeitig halten sich hartnäckig viele Mythen über SEO. Das liegt an der mangelnden Transparenz der Suchmaschinenbetreiber.
Verlässliche Aussagen von Google und anderen Suchmaschinen sind selten und oft vage. Das erschwert die langfristige Planung von SEO-Strategien. Um auf dem Laufenden zu bleiben, ist es wichtig, vertrauenswürdige Informationsquellen zu nutzen. SEO-Blogs und -Newsletter von Expert:innen sowie Dokumentationen und Handbücher sind gute Quellen für aktuelle und zuverlässige Informationen.
Hier einige nützliche Dokumentationen, die Google zum Thema SEO zur Verfügung stellt:
SEO-Grundlagen von Google
- Liste von Neuerungen beim Google-Ranking
- Berichte und Tools von Google
- Alles über Core Web Vitals
- Dokumentation zu PageSpeed Insights
- Dokumentation zur Search Console
Vorbereitung des SEO-Audits
Am Anfang eines SEO-Audits stehen das Sammeln von Informationen und ein erstes Screening. Bevor du beginnst, mache dir die Ausgangssituation, die Ausrichtung und die Ziele der Webseite klar und behalte sie bei allen Schritten des SEO-Audits im Hinterkopf. Unternehmenswebseiten, Blogs, Online-Magazine und Online-Shops haben unterschiedliche SEO-Anforderungen.
Während des SEO-Audits ist es wichtig, die Website aus der Perspektive von Besuchenden zu betrachten, um die Ergebnisse nicht zu verfälschen. Du solltest im WP-Backend ausgeloggt sein, da sich die Ausgabe zwischen eingeloggten und ausgeloggten User:innen unterscheiden kann. Am besten verwendest du ein privates Browserfenster oder den Inkognito-Modus.
Wenn du bisher noch kein SEO-Plugin verwendest, solltest du spätestens jetzt eines installieren. Ein solches Plugin hilft dir, das volle SEO-Potenzial der Webseite auszuschöpfen.
Stelle zudem alle SEO-relevanten Informationen, die für die Webseite verfügbar sind, etwa Besucherdaten aus Tracking- und Webanalyse-Software wie Google Analytics oder Matomo, zusammen.
Google Search Console
Die Google Search Console ist unsere erste Anlaufstelle, denn sie bietet die besten Einsichten zu spezifischen Webseiten-Daten.
Dazu gehören folge Informationen:
- Überwachung von Suchmaschinen-Verkehr: Detaillierte Informationen zur Traffic-Performance der Webseite, einschließlich Anzahl der Impressionen, Klicks und CTR
- Optimierung von Keywords: Identifikation relevanter Suchbegriffe
- Technische Überwachung: Meldung von technischen Fehlern, die verhindern können, dass die Webseite ordnungsgemäß von Suchmaschinen indexiert wird.
- Mobile-Optimierung: Einblicke in die mobile Leistung der Webseite und Identifikation von Problemen bei der Darstellung von Inhalten am Smartphone
- Rich Results: Überwachung und Optimierung von Rich Results, einschließlich der Integration von Schema-Markups
Die kostenlose Google Search Console ist ein unverzichtbares Tool für die Optimierung der Webseitenperformance sowie der Sichtbarkeit in Suchmaschinen. Im Hilfebereich von Google findest du eine Anleitung zur Einrichtung der Search Console.
Beachte, dass es einige Zeit dauern kann, bis die Search Console nach der Einrichtung genügend aussagekräftige Daten gesammelt hat. Im Idealfall ist die Search Console bereits zum Zeitpunkt des SEO-Audits in Betrieb. Die endgültigen Daten in der Search Console werden zudem erst mit rund 48 Stunden Verzögerung angezeigt werden. Für Echtzeitdaten verwende deshalb Matomo oder Google Analytics.
PageSpeed Insights
Analysiere die Webseite mit PageSpeed Insights, um Hinweise und Empfehlungen zur Performance, Barrierefreiheit und SEO zu erhalten.
SEO Spider
SEO Spider erkennt viele Fehler und Probleme schon beim Einlesen der Webseite und erstellt einen übersichtlichen Report.
Teil 1: Audit für redaktionelle SEO
Dieser Teil des Audits bezieht sich direkt auf die Inhalte einer Webseite und sollte sowohl bei der Erstellung als auch bei der Überarbeitung von Seiten und Beiträgen berücksichtigt werden. Wird ein SEO-Plugin verwendet, können Redakteur:innen die meisten Einstellungen bequem im WordPress-Editor vornehmen.
Die folgenden Elemente solltet ihr bei einem redaktionellen SEO-Audit prüfen.
Seitentitel und Meta-Beschreibung
Titel- und Meta-Beschreibungen sind für Webseitenbesuchende nicht direkt lesbar und stehen im <head>-Tag einer Webseite. Der Titel einer Seite erscheint als Überschrift in den Suchergebnissen und im Browser-Tab. Die Meta-Beschreibung ist ein kurzer Teaser des Inhalts einer Seite und wird ebenfalls in den Suchergebnissen (auch bekannt als SERPs, also Search Engine Result Pages) angezeigt.
Titel und Beschreibungen können und sollten für jede Seite individuell angelegt werden und müssen informativ, aussagekräftig und ansprechend sein. Verzichte dabei auf die Verwendung von Sonderzeichen oder Emojis.
Halte die Länge von Titel und Beschreibung innerhalb der empfohlenen Grenzen, damit sie in den Suchergebnissen nicht abgeschnitten werden. SEO-Plugins unterstützen dabei: Yoast zeigt dir etwa mit einem Farbbalken an, ob die Länge passt oder nicht. Ebenfalls sehr hilfreich ist der kostenlose SERP Snippet Generator von Sistrix.
Maßnahmen: Überprüfe Titel und Beschreibungen der Seiten auf optimalen Inhalt und Länge, indem du den Quellcode der Seiten nach den Tags <title> und <meta name="description"> durchsuchst oder verwende zur automatischen Auflistung ein Plugin oder SEO Spider. Nimm Verbesserungen an Titel und Beschreibung über dein SEO-Plugin vor.
Headlines (Überschriften)
Überschriften, insbesondere H1- und H2-Überschriften, sind besonders wichtig für SEO, da sie den Inhalt deiner Seite angeben und mit darüber entscheiden, wie dieser Inhalt in Suchmaschinen rankt.
Verwende relevante Überschriften: Überschriften sollten im Falle der H1 den Inhalt der Seite, im Falle von H2-Überschriften den Inhalt der jeweils folgenden Absätze beschreiben. In der H1 sollte das wichtigste Keyword zum Thema der Seite enthalten sein und im Falle von Such-Content im ersten Drittel der Headline vorkommen.
Verwende das Haupt-Keyword zum Thema einer Seite mindestens einmal in einer H2-Überschrift. Verwende weitere passende Keywords in den H2-Überschriften und passend zum jeweils folgenden Text.
Vermeide zu viele oder zu wenige Überschriften (Faustformel: etwa alle 300 Worte eine H2-Überschrift) oder den Einsatz unnötiger und unpassender Keywords. Verwende zudem eine klare Hierarchie: Jede Seite sollte nur eine H1-Überschrift erhalten. Unterteile den Inhalt der Seite sinnvoll mit H2- bis H6-Überschriften.
Maßnahmen: Identifiziere doppelte H1-Überschriften im Quellcode der Seiten oder verwende zur automatischen Erkennung ein Plugin oder SEO Spider. Überarbeite Überschriften nach den zuvor genannten Anforderungen.
External Links (Externe Links)
Externe Links, auch bekannt als Outbound-Links, führen von einer Webseite zu einer anderen (externen) Webseite. Verlinke nur auf relevante, hochwertige und vertrauenswürdige Webseiten. Sinnvoll platzierte Links zu Webseiten mit einer hohen Themen-Autorität zeigen der Suchmaschine, dass dein Inhalt fundiert ist. Vermeide hingegen unnötige oder zu viele Links oder Verlinkungen zu fragwürdigen Webseiten. Das kann dem Ranking schaden.
Ein externer Link sollte mit einem Attribut ausgewiesen werden, wenn du nicht möchtest, dass Suchmaschinen dem Link folgen.
Nachfolgend einige Situationen, in denen du einen externen Link speziell kennzeichnen solltest:
- No-Follow: Links die zu Seiten führen, mit denen du keinerlei Suchmaschinen-Verbindung aufbauen willst (etwa Werbelinks in Sponsored Posts) sollten mit rel="nofollow" gekennzeichnet werden. Das ist aber kein Heilmittel für mögliche Ranking-Konsequenzen bei regelmäßiger Verlinkung auf fragwürdige Webseiten oder Inhalte.
- Affiliate-Links: Bezahlte Links, sollten mit rel="sponsored" gekennzeichnet werden, um zu verhindern, dass sie als Suchmaschinen-Spam gewertet werden.
- User-Generated Content: Links, die von Benutzern in Foren, Kommentaren oder ähnlichen Orten generiert werden, sollten mit rel="ugc" gekennzeichnet sein.
Beispiel: <a href="https://example.com" rel="nofollow">Example Link</a>
Maßnahmen: Untersuche die Attribute der externen Links auf Seiten oder verwende zur automatischen Auflistung ein Plugin oder SEO Spider. Erweitere externe Links bei Bedarf um die Kennzeichnungen „nofollow“, „sponsored“ oder „ugc“.
Broken Links (Ungültige Links)
Broken Links sind veraltete oder ungültige Links auf einer Webseite, die zu einem 404-Fehler („Seite nicht gefunden“) führen.
Aus SEO-Sicht können Broken Links dazu führen, dass Suchmaschinen Schwierigkeiten haben, den Inhalt einer Seite zu indexieren und zu bewerten, was sich negativ auf das Suchmaschinen-Ranking der Website auswirken kann.
Maßnahmen: Untersuche die Menü-Struktur und Inhalte auf fehlerhafte Verlinkungen oder verwende zur automatischen Erkennung SEO Spider. Aktualisiere die Links entsprechend.
Duplicate Content (doppelte Inhalte)
Duplicate Content bezeichnet Inhalte, die auf mehreren Webseiten oder URLs vorhanden sind. Doppelte Inhalte entstehen beispielsweise durch standardisierte Landingpages, WordPress-Funktionen, die den gleichen Inhalt auf mehreren URLs generieren oder durch unerlaubtes Kopieren von Inhalten.
Duplicate Content erschwert es Suchmaschinen, die relevantesten Inhalte für eine bestimmte Suchanfrage zu ermitteln. Die Sichtbarkeit deiner Seite in den SERPs kann darunter leiden.
Maßnahmen: Identifiziere Duplicate Content auf der Webseite oder verwende zur automatischen Erkennung ein Plugin oder SEO Spider. Überarbeite gleiche oder sehr ähnliche Inhalte oder stelle sicher, dass Canonical-Tags korrekt auf den Original-Inhalt verweisen, wie im nächsten Schritt beschrieben.
Canonicals (Originalverweise)
Canonicals sind HTML-Tags im <head>-Bereich einer Webseite, die angeben, welche URL die bevorzugte (kanonische) Version einer Seite darstellt. Sie helfen Suchmaschinen, Duplicate Content zu identifizieren und zu vermeiden, indem sie angeben, welche URL als Referenz für doppelte Inhalte verwendet werden soll.
Beispiel: <link rel="canonical" href="https://example.com/" />
Onlineshops, Blogs und Landingpages benötigen den Canonical-Tag, wenn die gleichen Inhalte unter verschiedenen URLs abrufbar sind.
Maßnahmen: Verwende zur automatischen Auflistung ein Plugin oder SEO Spider. Überprüfe die Canonical-URLs von doppelten Inhalten auf korrekte Verlinkung. Setze korrekte Canonical-Links über dein SEO-Plugin oder nutze einzigartige Inhalte für deine Seiten.
„Hreflang“-Attribute (Lokalisierung)
„Hreflang“-Attribute im <head>-Bereich deiner Webseite geben an, für welche Sprache und welches geografische Gebiet eine bestimmte Seite optimiert ist.
Verwende das „hreflang“-Attribut auf jeder Seite, die in einer bestimmten Sprache oder für ein bestimmtes Land gedacht ist, um Suchmaschinen bei der gezielten Verteilung der Inhalte zu unterstützen.
Beispiel: <html lang="de-DE">
Maßnahmen: Überprüfe im Quellcode der Webseite, ob die richtige Sprache und Region hinterlegt sind. Das ist besonders für mehrsprachige Webseiten wichtig. Ändere gegebenenfalls die Seitensprache in den WordPress-Einstellungen oder nimm Anpassungen an deinem Übersetzungs-Plugin vor, falls „hreflang“-Attribute nicht korrekt zugeordnet werden.
ALT-Attribute (Bildbeschreibungen)
ALT-Attribute beschreiben visuelle Inhalte, etwa Bilder, mit Text. Damit wird die barrierefreie Nutzung unterstützt, beispielsweise beim Einsatz eines Screenreaders. Auch Suchmaschinen können so Kontext und Bedeutung der Grafik ableiten, was Sichtbarkeit und Relevanz in den Suchergebnissen verbessert.
In WordPress kannst du ALT-Beschreibungen direkt über die Formularfelder für Medien in der Mediathek hinzufügen. Gib die Beschreibung des Bildes im Feld „Alternativer Text“ ein.
Beschränke dich auf einfache, beschreibende Formulierungen, um die Barrierefreiheit und Suchmaschinenoptimierung zu verbessern. Vermeide unnötige Informationen wie „Bild“ oder „Logo“.
Beispiel: <img src="example.jpg" alt="Example Image">
Maßnahmen: Überprüfe in der WordPress-Mediathek, ob deine Medien ALT-Beschreibungen aufweisen oder verwende zur automatischen Auflistung SEO Spider. Ergänze fehlende ALT-Beschreibungen.
oEmbed / OpenGraph (Einbettungen)
oEmbed und OpenGraph machen die Einbettung von Inhalten einer Webseite in andere Plattformen, etwa Social-Media-Kanäle, möglich.
Über oEmbed kannst du Bilder einbetten, ohne dass Besuchende einen Link zur ursprünglichen Quelle öffnen müssen.
Das OpenGraph-Protokoll liefert Informationen über eine Seite oder einen Beitrag wie Autor, Titel, Beschreibung und Vorschaubild.
Die Möglichkeit zu Einbettungen hat keinen direkten Einfluss auf SEO. Allerdings lassen sich deine Inhalte so besser im Netz verbreiten, was wiederum Nutzende auf deine Seite lenkt. Deren Signale (etwa Seitenaufrufe oder Verweildauer) werden wiederum von Suchmaschinen ausgewertet und beeinflussen das Ranking.
Achte darauf, im WordPress-Backend Autor:innen zu veröffentlichten Seiten oder Beiträgen zuzuordnen. Oft ist nur der Benutzername „admin“ hinterlegt und der wird dann auch so in einigen Plattformen (etwa der Chatplattform Discord) ausgespielt.
Für Suchmaschinen ist jedoch ein echter Autorenname wichtig, da damit Authentizität und Autorität verbunden sind, die ein direkter Rankingfaktor sein können.
Maßnahmen: Überprüfe die Ausgabe unterschiedlicher Seiten in sozialen Netzwerken, indem du Seiten-URLs in Beiträge auf den jeweiligen Plattformen einbettest. Nimm Anpassungen an den OpenGraph-Informationen in den entsprechenden Tabs deines SEO-Plugins vor (bei Yoast etwa das Social-Tab).
Strukturierte Daten: Schema / Rich Results
Strukturierte Daten versorgen Suchmaschinen mit spezifischen Informationen über den Inhalt einer Webseite. Strukturierte Daten können Informationen über Artikel, Produkte, Organisationen, örtliche Geschäfte und mehr enthalten. Das sogenannte „Schema-Markup“ dient dabei als technischer Standard.
Rich Results sind ansprechend gestaltete und interaktive Suchmaschinenergebnisse, die du unter anderem durch Schema-Markup optimierst. Diese Ergebnisse können beispielsweise eine Vorschau des Inhalts, Bewertungen oder Preise enthalten. Rich Results verbessern die Sichtbarkeit und damit die Klickrate einer Webseite in den Suchmaschinenergebnissen.
Maßnahmen: Verfügt die Webseite über strukturierte Daten, validiere diese stichprobenartig und korrigiere Fehler. Kommt die Webseite bisher gänzlich ohne strukturierte Daten aus, prüfe, welche Schemas sich sinnvoll einsetzen lassen und ob eine Implementierung die Sichtbarkeit verbessern könnte. Einige SEO-Plugins enthalten bereits Funktionen zur Nutzung strukturierter Daten.
Teil 2: Audit für technische SEO
Der zweite Teil des Audits bezieht sich auf generelle technische Aspekte einer Webseite. Notwendige Änderungen nehmen in der Regel nur Administrator:innen vor.
SSL/TLS (Verschlüsselung)
SSL (Secure Sockets Layer), jetzt als TLS (Transport Layer Security) bekannt, ist ein Verschlüsselungsprotokoll für die Übertragung von Daten im Internet. TLS ist das Nachfolgeprotokoll von SSL. Es stellt sicher, dass sensible Daten wie Kontaktformulare oder Passwörter von Besuchenden sicher ihr Ziel erreichen.
Ein funktionierendes SSL/TLS-Zertifikat, erkennbar durch „https://“ in der URL, ist für Suchmaschinen ein Indiz für eine sichere und vertrauenswürdige Webseite. Dabei handelt es sich etwa für Google um einen Rankingfaktor.
Die Implementierung von SSL/TLS für eine Domain erfolgt in der Regel über das Backend des Hosting-Providers.
Maßnahmen: Überprüfe, ob und wie die Webseite SSL/TLS verwendet, indem du die Webseite mit dem Tool „SSL Labs“ analysierst. Implementiere gegebenenfalls ein fehlendes SSL/TLS-Zertifikat oder nimm Änderungen an einer bestehenden Implementierung vor, falls die Bewertung durch „SSL Labs“ negativ ausfällt.
HTTP(S) / WWW
Liegt für eine Domain ein gültiges SSL-Zertifikat vor, ist die Domain unter „https://“ verschlüsselt erreichbar. Je nach Hosting-Konfiguration kann es jedoch vorkommen, dass eine Domain zusätzlich weiterhin unverschlüsselt unter "http://" aufrufbar ist, ohne dass eine HTTP-Anfrage automatisch zu HTTPS weitergeleitet wird. In diesem Fall existieren grundsätzlich zwei Versionen der Webseite, eine verschlüsselte (HTTPS) und eine unverschlüsselte (HTTP).
Eine Webseite und ihre Inhalte sollten jedoch nur über HTTPS erreichbar sein. Leiten HTTP-Anfragen automatisch zu HTTPS um, ist das Hosting richtig konfiguriert.
Neben HTTP(S) besteht die Möglichkeit, die Domain mit „www.“ zu beginnen. Auch hier kann eine Webseite in zwei eigenständigen Versionen vorliegen: mit „www.“ und ohne. Der Zusatz „www.“ gilt heute als veraltet und sollte für neue Projekte nicht mehr verwendet werden.
Stattdessen sollte die Domain primär unter „https://“ auflösen. Automatische Weiterleitungen von „https://www.“ zu „https://“ sind weiterhin zulässig.
Aus dem zuvor Beschriebenen ergeben sich vier mögliche Fälle:
- http://example.com
Unverschlüsselt und ohne "www.": Nicht zulässig. Der Server sollte die Anfrage unbedingt an https://example.com weiterleiten. - https://example.com
Verschlüsselt und ohne "www.": Best Practice. Alle anderen Fälle sollten hierhin weiterleiten. - http://www.example.com
Unverschlüsselt und mit "www.": Veraltet und nicht zulässig. Der Server sollte die Anfrage zumindest an https://www.example.com, idealerweise an https://example.com weiterleiten. - https://www.example.com
Verschlüsselt und mit "www.": Veraltet, aber zulässig. Der Server sollte die Anfrage besser an https://example.com weiterleiten.
Maßnahmen: Überprüfe, was passiert, wenn du die Webseite durch Anwendung der unterschiedlichen Kombinationen im Browser aufrufst. Klicke hierzu in Chrome doppelt in die Adresszeile um das Präfix (z.B. "https://www.") einer Webseite sehen zu können.
Stelle sicher, dass nur eine Version der Webseite zugänglich ist und andernfalls Weiterleitungen stattfinden. Werden HTTP- und WWW-Anfragen automatisch an „https://“ weitergeleitet, ist alles richtig konfiguriert.
Lässt sich die Webseite eigenständig unter http:// oder sowohl mit als auch ohne „www.“ eigenständig aufrufen, überprüfe die Hosting-Einstellungen und nimm entsprechende Änderungen vor.
Security Header
Security Header garantieren die Sicherheit und Integrität einer Webseite garantieren. Suchmaschinen bevorzugen sichere Webseiten. Welche Security Header es gibt und wie man diese unter WordPress verwendet, haben wir im verlinkten Artikel ausführlich beschrieben.
Maßnahmen: Überprüfe, ob Security Header verwendet werden, indem du die Webseite mit dem Tool „Webbkoll“ analysierst. Implementiere fehlende Security Header.
Indexierung
Indexierung bezieht sich auf den Prozess, bei dem Suchmaschinen Webseiten und ihre Inhalte „scannen“. Dieser Prozess geschieht durch Webcrawler. Wenn eine Seite von einer Suchmaschine indexiert wurde, bedeutet dies, dass eine Suchmaschine sie gefunden und samt Inhalten in ihrer Datenbank gespeichert hat. Erst dann kann wird eine Webseite in den Suchergebnissen angezeigt.
Wenn du herausfinden möchtest, welche Seiten bereits in den Google-Suchergebnissen zu finden sind, kannst du mit dem Parameter „site:“ die Google-Suche auf eine bestimmte Domain beschränken:
- „site:example.com“ sucht nach allen Seiten auf der Domain „example.com“.
- „site:example.com Keyword“ sucht nach allen Seiten auf der Domain „example.com“, die den Begriff „Keyword“ enthalten.
Seitenbetreibende können Suchmaschinen über mehrere Wege mitteilen, ob sie die ganze Webseite oder bestimmte Seiten indexieren sollen oder nicht:
- Robots-Meta-Tag: Ein HTML-Tag mit Anweisungen, ob und wie eine bestimmte Seite indexiert werden soll
- Sitemap: Eine oder mehrere Listen mit URLs, die Suchmaschinen in ihren Index aufnehmen sollen.
- robots.txt: Eine Textdatei mit Anweisungen, die steuert, ob und wie Webcrawler die Webseite besuchen dürfen.
In manchen Fällen ist es nützlich, bestimmte Seiten von der Indexierung auszunehmen, beispielsweise damit das Impressum oder die Datenschutzerklärung nicht in den Suchergebnissen erscheinen. WordPress bietet von Haus aus lediglich die Möglichkeit, die gesamte Webseite für eine Indexierung zuzulassen oder abzulehnen. Das entsprechende Häkchen findest du unter „Einstellungen“ – „Lesen“ – „Suchmaschinen davon abhalten, diese Website zu indexieren“.
Dadurch ändert sich der Robots-Meta-Tag mit der Anweisung „index“ oder „noindex“ global im Quellcode jeder Seite. SEO-Plugins ermöglichen hingegen die Steuerung der Indexierung für jede einzelne Seite. Sie setzen die Anweisung „index“ oder „noindex“ im Robots-Meta-Tag der jeweiligen Seite und nehmen sie automatisch in die Sitemap auf oder entfernen sie daraus.
Es ist den Suchmaschinen überlassen, sich an die Anweisungen zu halten oder nicht – ein endgültiges „Verbot“, eine Seite zu indexieren, kannst du nicht aussprechen.
Maßnahmen: Überprüfe, ob die Indexierung der Webseite zugelassen ist, indem du stichprobenartig den Robots-Meta-Tag unterschiedlicher Seiten im Quellcode untersuchst oder Seiten-URLs über PageSpeed Insights analysieren lässt. Mithilfe eines Plugins oder SEO Spider kannst du automatisch eine Liste mit allen Seiten und ihren Einstellungen zur Indexierbarkeit anzeigen lassen. Schließe gegebenenfalls bestimmte Seiten von der Indexierung aus.
Sitemap
Eine Sitemap stellt eine Übersicht über die Struktur und die zu indexierenden Inhalte einer Webseite für Suchmaschinen als XML-Datei bereit. Bei umfangreichen Webseiten können mehrere Sitemaps zum Einsatz kommen, die sich etwa in Seiten, Beiträge, Kategorien, Archive, Autoren etc. aufgliedern.
SEO-Plugins erzeugen und pflegen XML-Sitemaps automatisch. Die URLs der Sitemaps können sich je nach verwendetem SEO-Plugin unterscheiden:
- https://example.com/sitemap.xml
- https://example.com/sitemap_index.xml
- https://example.com/wp-sitemap.xml
Maßnahmen: Überprüfe die Erreichbarkeit und Einträge der Sitemap(s), indem du die XML-Datei(en) über den Browser aufrufst. Nimm gegebenenfalls Änderungen an der Sitemap über ein SEO-Plugin vor, indem du ungewünschte Sitemaps, etwa eine Autoren-Sitemap, deaktivierst oder für eigene Beitragsarten eine Sitemap generieren lässt.
Robots.txt
Die „robots.txt“ steuert – ähnlich wie die Sitemap – welche Seiten von Suchmaschinen indexiert werden sollen. Außerdem enthält sie die URL der Sitemap. Die Datei sollte im Root-Verzeichnis (https://example.com/robots.txt) der jeweiligen Webseite liegen und wird in der Regel durch Verwendung eines SEO-Plugins automatisch erzeugt.
Die „robots.txt“ ist ein wichtiger Standard, aber keine Pflicht. Suchmaschinen sollen die Anweisungen in der „robots.txt“ beachten. Für SEO ist wichtig, dass über die „robots.txt“ keine Dateien oder Verzeichnisse ausgeschlossen werden, die öffentlich aufrufbar sind.
Maßnahmen: Überprüfe die Erreichbarkeit und Einträge der „robots.txt“, indem du die folgende Datei aufrufst: https://example.com/robots.txt. Stelle sicher, dass die URL zur (Stamm-)Sitemap gültig ist. Nimm gegebenenfalls Änderungen an der Textdatei vor.
Redirects (Weiterleitungen)
Von einem Redirect spricht man, wenn eine Webseite beim Zugriff auf eine URL auf eine andere weiterleitet. Das ist für Benutzer und Suchmaschinen gleichermaßen hilfreich, etwa wenn du die URL eines Beitrags nachträglich änderst oder löschst. Manche SEO-Plugins generieren in diesen Fällen automatisch Redirects.
Redirects sollten korrekt funktionieren und den richtigen Typ verwenden:
- 301 für permanente Umleitungen
- 302 für temporäre Umleitungen
Redirect-Fehler, etwa eine Umleitungsschleife, können sich negativ auf die Suchmaschinenoptimierung auswirken.
Ein Vorteil von Redirects ist, dass die Link-Autorität der ursprünglichen Seite auf die Zielseite weitergegeben wird. Das bedeutet, dass etwa das Ranking bestehen bleiben kann.
Maßnahmen: Stelle sicher, dass du Redirects bei Bedarf manuell hinterlegst oder dass sie durch ein Plugin automatisch erzeugt werden. Überprüfe manuell deine Webseite auf fehlerhafte Redirects oder verwende zur automatischen Erkennung SEO Spider, um Fehler gezielt zu identifizieren. Überprüfe die Redirect-Liste (oft in der „.htaccess“-Datei zu finden) auf Plausibilität und Auffälligkeiten und nimm gegebenenfalls Änderungen vor.
Theme
Bei der visuellen Gestaltung einer Webseite musst du Faktoren berücksichtigen, die die Benutzbarkeit und Lesbarkeit beeinflussen sowie Auswirkungen auf SEO haben können.
- Textgröße: Die Schriftgröße der Texte auf der Webseite sollt groß genug sein, um auf allen Geräten gut lesbar zu sein.
- Abstände zwischen Elementen: Die Abstände zwischen Textzeilen, Überschriften, Links, Bildern und anderen Elementen sollten nicht zu eng sein, um eine klare Hierarchie und Übersicht auf der Webseite zu schaffen. Das verhindert, dass sich Inhalte überlappen oder Links bei Touch-Eingabe nicht klickbar sind, weil sie zu nah beieinander liegen.
- Kontrastverhältnis: Der Kontrast zwischen Textfarbe und Hintergrundfarbe sollte hoch genug sein, um auf allen Geräten gute Lesbarkeit zu garantieren.
- Responsives Design: Die Webseite sollte für verschiedene Geräte (etwa Desktop-PCs, Laptops, Tablets und Smartphones) optimiert sein.
Maßnahmen: Überprüfe deine Webseite auf Benutzerfreundlichkeit und Responsivität, indem du stichprobenartig Seiten-URLs über PageSpeed Insights analysierst. Führe auch eine manuelle Sichtprüfung auf unterschiedlichen Geräten durch. Setze gegebenenfalls Empfehlungen der PageSpeed-Insights-Auswertung um.
Performance (Ladezeit)
Die Performance einer Webseite ist ein sehr wichtiger Rankingfaktor für Suchmaschinen. Eine kurze Ladezeit trägt zur besseren Nutzererfahrung bei und die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass Besuchende frühzeitig die Seite wieder verlassen. Suchmaschinen erhalten Signale von Besuchenden, etwa zu Verweildauer oder Ladezeit, und bewerten daraufhin die Performance einer Webseite.
Die Core Web Vitals von Google sind drei maßgebliche Indikatoren für die Benutzerfreundlichkeit einer Webseite. Diese Indikatoren messen die Ladezeit, Stabilität und Interaktivität einer Seite. Die Core Web Vitals umfassen:
- Largest Contentful Paint (LCP): Die Ladezeit für den größten sichtbaren Inhalt auf der Seite.
- First Input Delay (FID): Die Zeit, um eine Interaktion von Benutzern (etwa Klick oder Touch) zu verarbeiten.
- Cumulative Layout Shift (CLS): Bewegung von sichtbarem Inhalt während der Ladezeit (etwa durch Werbebanner).
Stehen aufgrund geringer Aufrufzahlen einer Webseite nicht ausreichend Felddaten zur Verfügung, bleibt nur die „Labormessung“, die PageSpeed Insights unterhalb der Core Web Vitals aufführt.
Der errechnete Score ist hierbei nicht besonders aussagekräftig, die einzeln aufgeführten Messwerte sind hingegen ein guter Anhaltspunkt, ob eine Webseite die Core Web Vitals erfüllen würde.
PageSpeed Insights zeigt zudem Hinweise an, welche Teile die Performance negativ beeinflussen. Überprüfe die Messwerte, Hinweise und Empfehlungen und beurteile, ob eine Optimierung der Website-Performance erforderlich ist.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, um die Performance einer WordPress-Webseite zu verbessern. Hier einige Bespiele:
- Verwendung eines schnellen und leistungsstarken Hostings
- Installation und Verwendung eines Caching-Plugins
- Optimierung von Bildern und Medien
- Deaktivierung unnötiger Plugins
- Verwendung eines schnellen und leichten WordPress-Themes
- Verwendung eines Content Delivery Networks (CDN)
Maßnahmen: Überprüfe die Performance der Webseite, indem du stichprobenartig Seiten-URLs über PageSpeed Insights analysierst oder den Reiter „Core Web Vitals“ in der Search Console aufrufst. Falls genügend Nutzersignale (Felddaten) zur Verfügung stehen, zeigt PageSpeed Insights an, ob die Core Web Vitals erfüllt sind. Ist dies bei Desktop und Mobile der Fall, musst du keine weiteren Maßnahmen ergreifen.
Ein ausführlicher Artikel zum Thema Performance-Audit erscheint demnächst im Borlabs-Blog.